Wenn Du im Winter deutlich merkst
dass Du von Herbst bis Mai
latente Depression verstärkst,
zunehmend Melancholie dabei…
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…ist anfangs erst Dein Leidensdruck
noch irgendwie diffus.
Doch erschließt sich bald die Therapie,
die erfolgen muss.
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Dein Durst gibt Dir dann die Peilung –
nur eine bringt Heilung,
belebt, wenn auch tödlich am Schluss:
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Steht nicht für milde Soße,
die Wilde Rose
hat amtlich Stoff am Start.
Stehst Du jetzt schlecht im Training
gibt’s Entertaining,
erst schön und später hart -
doch auf berauschende Art.
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Gleich mit dem ersten Gerstensaft
hast Du voll Einstiegsstolz
den ersten Anschiss auch geschafft,
nun kannst Du chill’n auf dem Bierbankholz.
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Und Du spürst: genau das hast
schmerzlich Du vermisst:
dass Du zugleich im Orkus und
im Bierhimmel bist.
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Sie kennt kein Erbarmen
mit Reichen und Armen,
ob Einwohner oder Tourist:
…zeigt keine milde Pose,
die Wilde Rose
hat Oberfrankencharme.
Geschmacklich unvergleichlich,
doch unausweichlich
am Ausschank plauderarm.
Dafür am Stammtisch Alarm.
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Am Stefansberg
im Schatten der Bäume
lädt sie Dich ein:
‘darfst Opfer wieder sein.
Umschmeichelt zart die Kehle,
doch knallt dann gleich ungemein rein.
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Am Stephansberg
im Schatten der Bäume
sieht jeder Knab‘ das „Röslein“ steh’n.
Doch sie erfüllt auch weibliche Träume
vom Hopfenglück
und Stück für Stück
bricht sie jedem das Genick.
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Es zieht das Schild, das große:
„Zur Wilden Rose“,
sirenenhaft Dich an.
Bald siehst Du Bilder lose.
Es gilt – liebkose nicht die Hauswand nebenan.
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Bevor sie dich killt, Mimose,
trink‘ aus der Dose
lieber ALDI-Radler raus.
Sonst Garantie-Prognose:
Wild‘-Ros‘-Narkose.
Du schaffst‘s nicht mehr nachhaus‘.
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