Trödelt man für seine Scheibe
zu lang mit den Liedtexten rum,
sind schnell mal fürwahr und beileibe
ein paar Jahre um
und dann glotzt man dumm…
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Plötzlich hab‘ ich nämlich das Problem,
dass mir mit so manchem Lied
der Super-GAU geschieht:
es entzieht sich ihnen ungeahnt extrem
die Daseinsberechtigung −
das bringt mich echt in Schwung!
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Corona Bavariae –
ganz unaufgeregt,
doch auch unentwegt
wird Bayern von Söder ins Koma gelegt
vor all’m die Gastro komplett leergefegt
und jeglicher Sauna-Spaß
hat komplett aufgehört.
Und damit ist auch
die Basis für drei meiner Texte zerstört
ich bin total empört!
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Stolz auf meine lyrische Dichtung
in heimatlich feinem Esprit
war ich, doch dann kam die Vernichtung
all der Poesie
durch die Pandemie.
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Denn Luxus-Epik ist dann nicht gefragt.
Zur Mund-Nasen-Masken-Zeit
sind statt Gemütlichkeit
nur Abstand und Hygiene angesagt
statt Schankflächenmenschenstau
und Sauna-Fleischbeschau.
Corona Bavariae –
vom Bazillus geprägt
akkurat durchgefegt,
im Vorbild-Lockdown mal schnell gepflegt lahmgelegt.
(Was leider sich empfindlich auch auf meine Texte niederschlägt.)
Kein „Stehbier am Schlenk‘“ erlaubt,
die „Wilde Rose“ hat dicht,
auch in die Sauna darf man nicht.
Und meine Lieder sind verseucht:
im zweiten, vierten und im sechsten
hab‘ ich ‘n Virus in den Texten!
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Sogar die Ode an die Einheit ist
durch den Chinesen-Virus inhaltlich labil.
Denn selbst die Kneipenrunde, die’s dafür zum Prosten braucht
ist virologisch leider viel zu instabil…
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Corona Globalia –
macht mir die Lieder kaputt,
legt sie in Asche und in Schutt.
Jedwedes Amüsement, das man in Liedern vertont
bleibt nicht von der Zerstörung der Sinnhaftigkeit verschont.
Die kleine virale Sau
nimmt die Mission sehr genau -
bis hin zum Textschreiber-GAU:
selbst solche harmlosen Liedchen macht sie zu verhexten.
Ich hab‘n Virus in den Texten!
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