Der selbsternannte König
der Gemeinschaft spricht zum Volk.
(„Bla, bla, bla..“.)
In salbungsvollem Fränggisch lullt er alle ein.
(Salbungsvolles Bla, bla, bla.)
Der zwölfte Spatenstich
bekräftigt den Verbandserfolg ̶
mindestens monatlich soll’n schon die Intervalle sein.
(„Alles and’re ist nur ‚Klein, klein‘.“)
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Highlights Schlag auf Schlag,
fast jeden Tag.
Bedarf ist schnell geschönt.
Solang‘ der Banken-Geldhahn fließt
wird der Wahnsinn vergnüglich mit ‘nem Grußwort gekrönt,
denn:
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Keiner spricht gerner
als König Werner.
S’will niemand mehr hören ‒
muss ihn nicht stören.
Ist er erst in Fahrt, ich
schwör‘, dann läuft’s gebetsmühlenartig.
Dann teilt er mit uns
all seine Ziele
und großen Gefühle.
Verpackt in human-karitatives Gewäsch
erklingt viel Deckmantel-Losung,
Sozialohr-Liebkosung.
Doch zwischen den Zeil‘n
verborgen geht’s auch’n bisschen um Cash.
Wenn wie so oft ein Argument
dann doch zu scheitern scheint,
(Sinnlos-Argument)
der Bogen der Mildtätigkeit ist überspannt.
(Bogen wieder überspannt)
Spricht der König: „Falls ich das gesagt hab‘,
hab‘ ich’s so nicht gemeint!
Ihr habt das große Ganze mal wieder nicht erkannt.“
(„Ihr handelt ohne Sinn und Verstand.“)
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Ganz nah am Menschen ausgeübtes
Ehrenamt im Landhotel:
wenn’s um gelebte Werte geht
ist klar, dass sich’s hier dann um
Promillewerte eher dreht,
denn:
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Vorstands-Klausuren
sind Stress-Tortouren.
Die Wirtschaftsmentoren
und Revisoren
haben keine Ahnung
von des Königs Fürsorgeplanung.
Er will schließlich
stets nur das Beste
‒ trotz aller Proteste ‒
Betreuungsrekord in seiner Heimatregion.
Er will die Schwachen entlasten,
doch all die gehassten
Nörgler legen zur Last:
„Ein bisschen geht’s um Personenkult schon…!“
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„…um Personenkult schon…!“
„…und auch ‘n bisschen um Cash…“
„…um den Sozialkönigsthron…“
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Er lässt sich erhaben
doch nicht untergraben
von Kontokorrent, Besinnung und Kognition.
Solang‘ aus Zeitgründen alle
an seinem Geschwalle
schließlich kapitulier‘n
sitzt er noch fest im Sozialkönigsthron.